Am 14. September überqueren wir erneut den Polarkreis – dieses Mal in südlicher Richtung. Die Tage werden spürbar kürzer, die Sonne wirkt blasser und es wird insbesondere auf den Nachtwachen deutlich kühler. Herbststimmung. Wir legen in dem kleinen Hafen Manitsoq für einige Stunden einen Stop ein, um die Bolzen der Schraubenwelle zum Motor nochmals zu kontrollieren und nachzuziehen. Eine Vorsichtsmaßnahme nach dem Werftaufenthalt. Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung bleibt auch noch. Manistoq hieß frueher Sukkertoppen – Zuckerhut – da es dort eine Bergfomation gibt, die ein wenig daran erinnert. Für die alten Walfanger im 17 und 18. Jahrhundert war das eine wichtige Landmarke, um sich zu orientieren. Seekarten und navigatorische Hilfsmittel gab es damals nicht, so behalf man sich mit natürlichen Landmarken.Mein Eindruck ist, dass sich Grönland in den letzten Jahren weiter zu einer modernen Gesellschaft entwickelt, wird auch in Manitsoq bestätigt. Im Supermarkt Pisiffik gibt es ein breites Sortiment an Lebensmitteln und Waren aller Art. In nahezu jedem Ort gibt es aber auch einen kleinen, offenen Marktstand, auf dem die Jäger ihr Wild oder ihren Fisch verkaufen können. Einfach so! Auch wir haben dort schon gekauft, etwa Rentier oder auch Heilbutt. Die deutsche Gewerbeaufsicht mit ihrer Gründlichkeit hätte hier sicherlich hinsichtlich der Hygienebestimmungen Einiges auszusetzen – aber wir sind schließlich in Grönland und hier findet es jeder normal, dass vom letzten Verkaufstag hier und dort noch ein paar blutige Hinterlassenschaften übriggeblieben sind. Anders dagegen der Supermarkt: Er ist pikobello sauber. Das gilt im übrigen für beide in Grönland vertretenen Märkte: Neben dem Pisiffik gibt es noch den Pillerssuisoq. Die Versorgung der grönländischen Bevölkerung ist ausgesprochen gut .

Nach diesem kurzen Zwischenstop laufen wir wieder aus. Wir nutzen den nördlichen Wind, um möglicht zügig zum Prinz Christian Sund zu gelangen, durch den wir die Ostküste erreichen wollen. Bis dahin sind es aber noch ein paar hundert Meilen. Kurz vor dem Sund liegt die Ortschaft Nanortalik. Dort werden wir uns nochmal verproviantieren, bevor es dann in den Sund geht.