Die Schärenlandschaft um Aasiaat bietet neben Felsküsten auch kleinere Steinstrände. Wir packen einen extra Kanister Benzin, die Ausrüstung für eine Strandsammlung in unser Beiboot und fahren zu viert los, um einen passenden Strand - etwas von der Siedlung entfernt - zu finden. Der Wind weht recht frisch aus West. Zum Glück sind wir wasserfest gekleidet. Nach ein paar Buchten finden wir den perfekten Abschnitt: eine zum offenen Meer hin gerichtete Bucht mit kleinem Steinstrand. Mit einem Zickzack-Kurs durch die Eisbrocken landen wir auf dieser Insel nordwestlich von Aasiaat an. 35m breit ist der meist felsfreie Bereich und wir machen uns sofort an die Arbeit. Große Hartplastikteile von Booten, Plastikflaschen, Ölflaschen, bearbeitetes Holz, Tauwerk, Netze und sogar eine noch unzerbrochene Glühbirne hält der Abschnitt für uns bereit. Wir sind schon wieder erstaunt, wie viel Müll hier angeschwemmt wird. Was geht den Menschen eigentlich durch den Kopf, wenn sie ihren Müll in der Natur entsorgen? …

Teilweise sind die Plastikstücke oder das Tauwerk schon so porös, dass es unvermeidbar ist, beim Einsammeln nicht noch mehr Kleinteile zu produzieren. „Eine ganz neue Bedeutung von Sisyphus-Arbeit!“ fällt Arndt dazu nur ein. Hinzu kommt noch der zunehmende Wind, eiskalte Finger und Regen. Erschwerte Bedingungen für unsere Strandsammlung. Volker und Elise ziehen los und nehmen Bodenproben, während Arndt und Lauren die Auswertung beginnen. Nach gut 2 Stunden treten wir diesmal mit Rückenwind und einem Boot voller Müll die Rückreise an. Zurück an Bord der Dagmar Aaen freuen wir uns unter Deck über einen heißen Kakao und trocknen die nasse Ausrüstung.

Lauren