Die grönländische Küste war schon fast in Reichweite. Noch 100 NM bis zum Eingang des Prinz Christian Sundes waren es, als heute morgen plötzlich ein merkwürdiges Geräusch von der Maschinenanlage zu hören war. Zunächst dachten wir, dass sich etwas in der Schraube verfangen hatte, ein treibendes Netz o. ä. Leider war das nicht die Ursache.

Nach einer gründlichen Inspektion stand fest, dass ein Bauteil des Verstellerpropellers gebrochen ist. Das Ersatzteil haben wir sogar an Bord - aber um es auszutauschen, muss das Schiff aus dem Wasser. Die Entscheidung zurück nach Island zu fahren war schnell gefallen. Wir haben uns gemeinsam beraten und sind zu dem Schluss gekommen, dass es zu riskant ist im Eis und in engen Fjorden mit wechselnden Winden zu segeln. Außerdem wo können wir in Grönland das Schipp sicher slippen bzw. aus dem Wasser holen?

Aus Sicherhsitsgründen gibt es keine Alternative zu Island. Dort können wir in Ruhe reparieren und uns neu sortieren. Das bedeutet zwar Zeitverlust und unsere Planung kommt ein wenig durcheinander, aber Sicherheit hat vor allen anderen Betrachtungen Vorrang.

Jetzt segeln wir bei schönstem Sonnenschein und leichten Winden mit 4 Knoten Richtung Island, wo wir dann in einigen Tagen eintreffen werden. Unsere Freunde vor Ort haben schon mit der Werft Kontakt aufgenommen, in der das Schiff gedockt wird. So ist es eben auf Expeditionen. Man muss mit allem rechnen und muss auf alles vorbereitet sein.

Zum Glück haben wir ja Segel!